Niklas Nikolajsen hätte sich in seinem frischen Schweizer Pass gerne aristokratisch genannt: „Niklas Nikolajsen von Karlshof“, in Anlehnung an seinen Zugersee-„Palast“.
Dies berichtete die NZZ. Im Zentrum steht der Gründer von Bitcoin Suisse wegen seines Gratis-Feuerwerks.
Das zündete er gestern – und dann brach alles zusammen: Der Live-Stream, mit dem Nikolajsen seinen Coup auch online bereitstellte, kollabierte.
Mehr als 2’000 Zugeschaltete; das war zu viel für das Zuger Internet.
Auch sonst ging’s am 1. August im reichen Städtchen der Zentralschweiz rund ums Nikolajsen-Geschenk turbulent zu und her.
Der Verkehr in der Innenstadt brach zusammen – gleich wie das Netz. Kein Durchkommen mehr, meldete „Zentralplus“, ein Lokal-Medium.
Nikolajsen konnte sich ins Fäustchen lachen. Er hatte mit seinem Feuerwerk die braven Bürger der Kleinstadt aus dem Häuschen gebracht.
Die Raketen schossen schliesslich trotz Widerstand aus der hohen Politik gestern Nacht hoch in den Himmel – im Sekundentakt und viel lauter als erwartet.
Jedenfalls war die Knallerei bis weit ins Hinterland zu hören, berichtet eine Zuschauerin.
Ans Züri-Fäscht kam die Show allerdings nicht heran. Nur zahlte dort ja der Steuerzahler den Zauber, während hier ein Privater die Pracht finanziert.
Und was für einer.
Nikolajsen verkörpert alles, was der Schweizer nicht kann und nicht ist: Protz, Bluff, Chuzpe, Rebellentum.
Vor allem Geld wie Heu, das er nicht unter der Bettdecke hortet, wie die alten und die neuen Schweizer Bauern.
Sondern es mit beiden Händen ausgibt.
Damit kommt es unter die Leute – nicht zuletzt zu den Handwerkern, die den Karlshof in einen Palast verwandeln.
Der Mann, der dem Land den Bitcoin brachte und sich nach viel Hype und Selbstinszenierung mit Bentleys und teurem „ZG 10“-Autoschild beim Krypto-Unternehmen rechtzeitig aus dem Staub machte, ist das pure Gegenstück zum Poster-Helvetier.
Doch das kümmert ihn nicht. Denn er selbst sagt von sich: Schaut her, der wahre Patriot, das bin ich.
„Ich bin aus 100 Prozent Überzeugung Schweizer geworden, und Konvertiten sind ja oft die neuen Heiligen“, so Nikolajsen in der NZZ.
Schliesslich gibt der “Wikinger” aus Dänemark seinen Lebensspruch zum Besten; einen, der sich für die vorbildlichen Bürger von Zug wie Blasphemie anhören muss:
“Ich will nicht mit 90 im Bett sterben und feststellen, dass ich nicht gelebt habe.”
Leben bis 90 und gekaufter Adelstitel: wahrlich unbescheiden in jeder Hinsicht.
Author: Michelle Howard
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